Pressebericht 00/10/03 über Vigholin


Westfalenpost, 03.10.2000

"Da Capo": Musik als grenzenloses Erlebnis

Internationales Jugendorchester in Realschul-Aula

Von Jan Scheffler

Hohenlimburg.(WP) Der Begriff Idealismus scheint noch untertrieben, um zu beschreiben, was die Mitglieder des Internationalen Jugendorchesters "Da Capo" verbindet. Hunderte von Kilometern reisen sie für ihre gemeinsamen Auftritte quer durch Europa.

Gestern Morgen gaben die Musiker ein umjubeltes Konzert in der gut besuchten Aula der Realschule. Zum Anlass des 40. Geburtstags der Partnerschaft zwischen Hohenlimburg und Liévin boten die Akteure aus den beiden Jubiläumsstädten sowie aus Bruck an der Mur und dem belgischen Sivry-Rance ein abwechslungsreiches Programm. Unter der Leitung von Dominique Vainqueur spielte das immerhin 72-köpfige Orchester, das kaum auf der Bühne Platz fand, vorwiegend moderne Arrangements, die allerdings ganz unterschiedliche Stimmungen transportierten.

So vibrierte der Saal förmlich, als die Melodien aus dem "Jungle Book" erklangen. Es gab kaum einen Zuhörer, dessen Füße beim Thema von "Balou, dem Bären" nicht im Takt der Musik wippten.

Ein Arrangement von Naohiro Iwai entführte das Publikum abermals in die Hitze des Südens: Eine sehr rhythmische Samba mit teilweise ungewöhnlicher Klangfarbe zauberte den Karneval aus Rio de Janeiro zum Schlossberg.

Ganz anders dagegen eine Komposition von John Williams: Gefühlvoll intonierte das Orchester den Titelsong von Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste", der vor einigen Jahren Millionen Kinobesucher bewegt hat.

"Wir beschäftigen uns in unserer Gruppe nicht nur mit fröhlichen Sachen, sondern diskutieren auch und denken nach", sagte Hartmut "Heinz" Nitsche, Motor von "Da Capo", in seiner Anmoderation zu diesem sensiblen Stück. Er führte gemeinsam mit Übersetzerin Friedel Petring durch das Programm.

Zum Abschluss des Konzertes dirigierte Dominique Vainqueur, der die Musik nicht nur im Herzen hat, sondern sie in Form von Noten und Klaviertasten auch auf Hemd und Kravatte trug, die Europa-Hymne: Beethovens "Freude schöner Götterfunken". Spontan erhoben sich alle Besucher und spendeten anschließend stehend Applaus. Ein würdiges Finale einer gelungenen Veranstaltung.

Nun wartet für "Da Capo" eine längere Pause bis zum nächsten Auftritt: Im kommenden Juli findet der nächste Workshop des Ensembles statt. Für zehn Tage sind die Nachwuchskünstler dann an der Lenne. Die Hohenlimburger Bürger dürfen sich schon jetzt auf weitere Konzerte freuen.

Friedel Petring und Hartmut "Heinz" Nitsche führten durch das Programm. Dominique Vainqueur dirigierte das Orchester. (Foto: Jan Scheffler)


Die letzte Änderung erfolgte am 09.10.2000.