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Die Philippinos

in einer ganz besonderen, beinahe exotischen Begegnung kam es im Spätsommer 1980, als sich die Philippinos zu uns verirrten. "Saringhimig", der Universitätschor aus Manila, kam mit 24 Studentinnen und Studenten und Georges, dem Dirigenten, angereist. Einige Vigholins hatten die Philippinos im Sommer im Harz kennen gelernt, und der Zufall wollte es, dass ein Konzerttrip nach Italien ins Wasser fiel, so dass die Philippinos die Zeit für einen Abstecher nach Hohenlimburg fanden. was wir dann von den Philipinos zu hören und zu sehen bekamen, war einfach sagenhaft! Zum Programm gehörte Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart, Spirituals und vor allen Dingen die philippinische Folklore. Jedermann, der das große Konzert in der Realschule miterlebt hat, war total begeistert! Neben dem Fantastischen Gesang, kam auch das Auge nicht zu kurz, denn Saringhimig trat bei den Folklore-Stücken in der Landestracht auf. Und das war selbst für TV-verwöhnte Zuschauer ein Hochgenuss. Schade, dass die Philippinen so weit weg sind, sonst wäre es sicherlich zu einem Gegenbesuch der Vigholin gekommen. Aber das bleibt wohl doch nur ein teurer Traum.....

Übrigens: Ende September'81 waren die Philippinos zu einem kurzen Abstecher wieder hier.

Plum-Plum

"Plum-Plum" ist unser Chormaskottchen, ein kleiner Steifftierseehund, den wir Krü auf unserer Schwarzwaldtournee schenkten. Bei unserem letzten Stadtbummel durch Villingen trafen wir auf einen kleinen Hund, bei dem Vorder- und Hinterteil sonderbar gleich aussahen. Wir gruppierten uns um das Wollknäuel, um ihm ein gebührendes Ständchen zu bringen. Schon nach dem ersten oder zweiten Lied wurde ein schwarzer Filzhut ausgelegt, und tatsächlich blieben einige Leute stehen und warfen Geld hinein. Um für weiteres Aufsehen zu sorgen, tarnte sich Gisbert als Tourist, stellte sich vor dem Chor auf, filmte und legte anerkennend ordentlich Kleingeld in den Hut. Nach einer Viertelstunde hatten auch andere Passanten den Hut mit ihren Spenden bedacht, so dass eine ansehnliche Summe zusammen gekommen war. Was sollte nun aber mit dem "Verdienst" gemacht werden? Nun, nicht lange überlegt - ein Geschenk Für Krü sollte von dem Ersungenen beschafft werden. Da das Lied "Hal mi den Salhund" gerade mal wieder der Renner auf unserer Repertoireliste war, lag nichts näher, als Krü einen Seehund zu besorgen. Gesagt - getan! Aber wie sollten wir ihn nennen? Die Patenschaft Für den Namen übernahm schließlich ein Mädchen, das während der Schwarzwaldfahrt besonders dadurch aufgefallen war, dass es fast jeden Satz mit einem kräftigen "Plum-Plum" beendete.  Also: "Plum-Plum"! Die Gelegenheit, das Tierchen Krü zu überreichen, ergab sich dann auch schon bald. Wir feierten in Oberstauffen nach einer Messe im Kirchenkeller den Abschied vom Schwarzwald und als wir dann mehr oder weniger weinselig unser Abschiedsständchen darbrachten, wurde Krü unser Geschenk überreicht. So wurde "Plum-Plum" unser treuer Begleiter auf den Fahrten, bei denen Krü ihn nur selten zu Hause vergessen hat.
"Plum-Plum" sitzt dann entweder auf dem Dirigentenpult oder er drückt daheim ganz fest die Flossen, damit alles gutgeht.

Die erste Bruck-Fahrt

Wenn ich mich recht erinnere, war ich damals 15 und mächtig stolz, im "Großen Chor" zu sein. Man brütete gerade an der ersten Chor-Fahrt in die Frischgebackene Partnerstadt Bruck an der Mur. Und ich sollte also zum ersten Mal mit auf große Tour gehen. Man hatteuns versprochen, in den Familien der Brucker Chormitglieder untergebracht zu werden, aber daß daraus nichts wurde, merkten wir spätestens bei unserer Ankunft, als uns nämlich kein Mensch zu erwarten schien, geschweige denn abholte. Mit etwas Glück Fanden wir wenigstens ein jugendherbergsähnliches Gemäuer. Bei strömendem Regen standen wir nun mutterseelenallein vor der Eingangstür zur "Herberge" und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Dann endlich öffnete uns ein hochbetagtes Ehepaar, und vor uns tat sich eine Jugendherberge auf, wie sie wohl noch keiner von uns bis dahin erlebt hatte. Riesenzimmer mit 18 Betten und einem Minikohleofen, der bei den Jungen von der Oma und bei den Mädels vom Opa gestocht wurde. Hier sollten wir also für langer bleiben?  Nun, es stand natürlich noch einiges auf dem Programm. Ein Konzert "Schülerhörstunde" quer durch unser Repertoire, Ansprache vom Bürgermeister, von der ich nur noch weiß, daß sie äußerst langatmig war und den einen oder anderen sanft einschlummern ließ. Aber wir konnten dann doch noch ein Ständchen unterbringen, um uns dann den neugewonnen Brucker Freunden zu widmen. Wir fuhren zum Grünen See, spazierten einmal ganz herum und sangen dabei lautstark genug, um unseren schon leicht lädierten Stimmen endgültig den Rest zu geben. Als wir abends zurück kamen und eigentlich gestärkt zur Generalprobe unseres Kirchenkonzertes erscheinen sollten, waren einige "leicht" heiser und es kam nicht viel bei der Probe heraus. Ichglaube, daß Krü zwischen Depressionen und ausgewachsenem Zorn schwankte, weil wir all seine Warnungen, unsere Stimmen zu schonen,  in den Wind geschlagen hatten. Unser Stündlein aber rückte nah und naher, und wir begaben uns in die Kirche; die Flöten, Geigen und Stimmbänder wurden von Jacken und Schals gewärmt. Und dann ging's los! Wir sangen wie noch nie, oder übertreibe ich jetzt? Jedenfalls gaben die Brucker so lange Applaus, bis wir uns entschlossen, das soeben so bewunderte "Dlaudite omnis terra" noch einmal zu singen. Und wieder gelang's! Natürlich wurden wir anschließend im "Bauer" heftig umjubelt und gefeiert. Es war ein denkbar würdiger Abschied von Bruck, bevor es dann weiterging nach Salzburg. Natürlich wurde die Stadt gleich in einem Handstreich erobert. Hier nur einige Stichpunkte:  Die Großen nahmen die Kleinen mit bis zur Sperrstunde, danach stellten sie sich auf die Brücken über die Salzach und sangen "Swing low", bis auch die letzte Brücke am "Mitswingen" war. Andere beschäftigten sich damit, tote Ratten an Mädchenpensionatstüren zu befestigen. Daß die Stadt und die Burg diesen Ansturm überstanden, war schon ein kleines Wunder. Teddy Ortmann fuhr uns heil hin und wieder zurück, und mit den Taschen voller Erinnerungen, freuten wir uns schon der nächsten Fahrt entgegen.